Dienstag, 18. Juli 2023

Astronomische Montierung auf dem Balkon einnorden

Möchte man auf dem Balkon eine astronomische Montierung aufstellen, also die muss genau in N-S-Richtung und dessen Polhöhe genau aufgestellt werden, um nicht bei Beobachtungen des Sternenhimmels die Sterne innerhalb weniger Minuten dann aus dem Gesichtsfeld des Okulares dann raus wandern. 

Möchte man nun Astrofotografie betreiben und Objekte über eine höhere Moderne GoTo-Montierung dann diese Objekte am Himmel auffinden, ist eine genaue Ausrichtung der Montierung erforderlich.

Feste und/oder bewegliche Parallaxenmontierungen (sofern sie für fotografische Aufnahmen oder CCD-Beobachtungen verwendet werden sollen) müssen am Beobachtungsort eine genau definierte Montageposition haben. Die Rektaszensions- oder Polarachse muss genau parallel zur Position der hypothetischen Erdrotationsachse am Beobachtungsort sein. Das bedeutet, dass das Azimut (horizontal) genau in Nord-Süd-Richtung liegen muss und sein Winkel zur Erdoberfläche genau dem Winkel der geografischen Breite entsprechen muss!! Dieser Winkel wird auch Polhöhen-Winkel genannt. Die Rotationsachse der Erde zeigt genau auf diesen Punkt am Himmel, der der wahre Himmelspol (und natürlich der Südhimmel) ist. 

Im normalen Fall ist so eine Montierung mit einem Polsucher-Fernrohr ausgestattet, wobei es im freien Gelände die genaue Aufstellung in weniger als ein paar Minuten erledigt ist. Ganz anders sieht das aus, wenn man solch eine Montierung auf dem Balkon aufgestellt hat und keine Sicht auf den Polarstern hat. 

Die Vorgehensweise ist, dann dass man grob mit einem Kompass die Montierung auf N-S-Richtung ausrichtet, aber man muss beachten, dass die Stahlträger im Boden die Anzeige auf dem Kompass verfälschen. (Das habe ich selbst vor kurzem festgestellt, dass das Teleskop in der Parkposition nicht in Richtung Polarstern zeigt).

Um genau dann die Montierung auf den Himmelspol einzustellen, wird hier von Einscheinern der Montierung genannt. Was man dazu braucht ist ein Fadenkreuz-Okular das beleuchtet ist und man stellt zuerst für die Nord-Süd-Ausrichtung einen hellen Stern im Süden auf, in der Nähe des Äquators und bringt den Stern somit in die Mitte des Fadenkreuz - Okulares. 

Bei allen Teleskopen wie Newton sind die Himmelsrichtungen Seitenverkehrt dargestellt, wobei wie im dem Bild Westen und Osten vertauscht ist. Am Anfang muss sich der Stern in Richtung der Rektaszensions-Achse auf dem waagrechten Faden bewegen, (Durch bewegen der Pfeil -  Tasten auf der Montierung rechts und links) Also muss das Fadenkreuz-Okular so einstellt werden, dass dieser von West nach Ost sich bewegt. 

Dann ist im Laufe der Zeit zu beobachten, wo der Stern in der Mitte des Fadenkreuz-Okular raus wandert. Wandert dieser nach Süden, wie im Bild nach oben, ist das Nord-Ende der Rektaszensions-Achse nach Westen zu verdrehen. 

Achtung !! Wie hier im Bild dargestellt nicht nach der wirklichen Himmelsrichtung verdrehen, sondern der Stern muss im Okular wie oben dargestellt nach Westen wandern. Dies wird aber nur in kleinen Schritten gemacht, und dann wird dieser Stern wieder in die Mitte des Fadenkreuz-Okular zurück gestellt und dieser sollte in einer Zeit von 20 Minuten nicht vom Faden-Kreuz abweichen. Dies ist soweit zu wiederholen, bis keine Abweichung mehr fest zu stellen ist. 

Wandert der Stern wie im Bild nach unten (nach Norden) ist das Ende der Rektaszensions-Achse nach Osten zu verstellen. Dabei darf dann die Position des Fadenkreuz-Okular nicht mehr verstellt werden. 

Im nächsten Schritt wird dann noch dann die Polhöhe einstellt. Dabei schwenkt man das Teleskop nach Osten und sucht sich einen Stern aus der ca. 30 Grad über dem Horizont sich befindet und stellt diesen dann wieder in die Mitte des Fadenkreuz-Okular hinein. 

Wandert der Stern im Laufe der Zeit nach Süden (nach oben) muss die Polhöhe steiler einstellt werden. Im anderen Fall wenn der Stern nach unten hinaus wandert dann die Polhöhe niedriger eingestellt werden.

Dieser Schritt mit dieser Methode kann eine sehr lange Zeit dauern bis die Montierung genau auf den Himmelspol dann ausgerichtet ist, vergehen sehr viele Stunden. Aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten, das über NINA oder Phd 2 über ein Leitfernrohr deutlich schneller zu erreichen. 
Aber ich denke die Methode über das Fadenkreuz-Okular ist wohl die genaueste Methode dieses Ziel zu erreichen. 


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